Die Landschaft rund um den Sempachersee

Haben Sie auch schon erlebt, dass Sie nach einem Aufenthalt im Ausland, den heimatlichen See, die Berge, die strukturreiche Landschaft wieder voll bewusst wahrgenommen haben. Wir leben wohl in einer gottgesegneten Landschaft, die geprägt ist von grünen Matten, Hecken, Wäldern, dem blauen See, den Bächen, den schmucken Dörfern. Es ist nicht unser Verdienst, dass es so ist. Generationen vor uns haben dazu beigetragen und dafür gesorgt.



Risiken für Landschaft und see

Es gibt Risiken, die diese Idylle trüben. Wir leben an einer europäischen Verkehrsachse, die so attraktiv ist, dass immer mehr zugebaut wird. Geld ist so günstig und in solcher Menge vorhanden, dass scheinbar jede Immobilie eine Rendite abwirft. In den letzten Jahren sind grosse Flächen, einst landwirtschaftlich genutzter Böden überbaut worden. Wohn- und Gewerbezonen haben sich weit auf das einstige Kulturland ausgedehnt. Es kommt hinzu, dass auch ausserhalb der Bauzonen viel gebaut wird. Billigen wir kommenden Generationen das gleiche Recht zu, so wird wohl bald ein unansehlicher Siedlungsbrei die Landschaft beherrschen. Es liegt an uns, ob wir das wollen oder nicht.



Fritz Steger sel., ein ehemaliger Lehrer der Schule Sempach und Mitbegründer von Pro Sempachersee hat schon in der 1950er Jahren geschrieben: «Die Aufgaben zum Schutz des Sempachersees umfassen das saubere Wasser, die Erhaltung der Vogelwelt und einen gesunden Fischbestand. Es gehe aber auch darum, die Lebensgrundlage Boden zu erhalten». In allen diesen vier angesprochenen Punkten stehen wir heute schlechter da als zu Zeiten von Lehrer Steger sel.

 

Wir unterstützen deshalb die vom Kanton festgelegten Entwicklungsschwerpunkte Landschaft, die darauf abzielen:

  • den Landschaftscharakter und die Vielfalt zu stärken,
  • den Siedlungsraum zu begrenzen,
  • sorgfältig zu bauen,
  • die ökologische Vernetzung zu verbessern und
  • die naturnahe Gestaltung der Ufer und Gewässer zu fördern.


Es braucht ein neues Verständnis für den See und seine Landschaft. Das kann nur erreicht werden, wenn die Bevölkerung das will und fordert. Es genügt nicht, wenn wir schöne Sonnenuntergänge haben. Es braucht endlich weniger Nährstoffeinträge in den See, intakte Ufer und Naturschutzflächen, die diesen Namen verdienen. Der See ist unser Trinkwasserreservoir. Nur naturnahe Ufer können eine gute Wasserqualität garantieren. Deshalb sind Schilfufer so wichtig. Sie filtrieren Wasser und entziehen ihm Nähr- und Schadstoffe.



Aufgabe Pro Sempachersee

Pro Sempachersee ist auch ein Landschaftsschutzverband. Wir haben zum Ziel, die Landschaft und deren Charakter zu erhalten, vor nachteiligen Veränderungen und vor Zersiedlung zu bewahren sowie landschaftlich aufzuwerten.

 

Wir machen dies, indem wir Bewusstsein schaffen für die Schönheit unserer Landschaft. Nur was man kennt, das schätzt man.

 

Wir nehmen Einfluss auf die Bauten ausserhalb der Bauzone. Dazu beurteilen wir landschaftsrelevante Baugesuche im Einzugsgebiet. Je mehr wir sind, umso eher werden wir dabei auch wahrgenommen.